Der Juchtenkäfer oder auch Eremit (Osmoderma eremita) gehört der Unterfamilie der Rosenkäfer (Cetoniinae) an. Von ihm gibt es in Europa drei Unterarten.
Als erstes beschrieben wurde der Juchtenkäfer von dem Tiroler Naturforscher Giovanni Antonio Scopoli im Jahr 1763. Er fand ihn in einer Höhle eines Birnbaums.
Der Juchtenkäfer/Eremit misst eine Länge von 23 bis 39 Millimeter und wird 14 bis 19 Millimeter breit. Farblich ist er unauffällig glänzend braunschwarz gefärbt und hat einem schwachen Metallschimmer.
Der Lebensraum der Juchtenkäfer sind Baumhöhlen, die sie oft ihr ganzes Leben lang nicht verlassen. Häufig findet man den Käfer in Laubbäumen, aber auch in eingeführte Baumarten und selbst Nadelbäume wurde er schon gesichtet. Wichtig für den Juchtenkäfer ist vor allem die Menge des verfügbaren Mulms. Mulm wird nämlich für die Eiablage der Weibchen, sowie als Nahrung der Larven benötigt. So sollen Höhlen mit über 50 Litern Mulm von den Juchtenkäfern bevorzugt werden.
Die Gattung Osmoderma kommt in Europa, Vorder- und Ostasien sowie im Ostteil von Nordamerika, die Art O. eremita nur in Europa vor.
Neben tierische Feinde, wie z.B. die Eulen, ist vor allem der Mensch für den Bestandsrückgang des Insekts verantwortlich. So ist Osmoderma ist in fast allen Ländern durch Landes- und Bundesgesetze und auf europäischer Ebene durch die FFH-Richtlinie und die Berner Konvention geschützt. Auch auf der roten Liste ist der Eremit als 2 (stark gefährdet) gelistet.
Durch diesen Umstand bewirkte der Juchtenkäfer im Jahr 2010 einen Stopp der weitere Abholzung von Bäumen im Stuttgarter Schlosspark, die für das kommende Großprojekt Stuttgart 21 weichen hätten müssen. Die Deutsche Bahn hatte gegenüber dem Eisenbahnbundesamt nicht dargelegt, wie diese seltene Tierart geschützt werden soll. Es soll der „Landschaftspflegerischen Ausführungsplan“ gefehlt haben.